Wie alles begann
“Wir treffen uns um 18:00 Uhr am Stephansplatz! Überraschung zum Jahrestag!”
Ich habe absolut keine Ahnung, wohin mich Karin, meine Frau, zum Essen einladen wird. Italienisch? Wir starten los und schlendern in Richtung Spiegelgasse. Griechisch? Wir stehen auf einmal vor der Bäckerei Gragger & Cie. “Nehmen wir uns g’schwind zwei Salzstangerln für zuhause mit?” fragt mich Karin. “Meinetwegen…” Langsam bekomme ich Hunger. Die Bäckerei ist gesteckt voll. Aber hier bestellt niemand?! Strange…
“Ist das nicht der Gragger himself?” fragt mich Karin schmunzelnd. Ein braungebrannter, gut gelaunter, grinsender Typ mit Bäckerschürze geht händeschüttelnd durch und landet plötzlich bei uns: “Griaß eich, I bin der Helmut. Herzlich willkommen zu unsererm Backworkshop!” 120 Minuten später, mit mehliger Hose, teigverklebten Händen und einem Bissen Maroni-Nussbrot im Mund weiß ich, dass das erst der Anfang einer besonderen Geschichte ist.
Zweieinhalb Jahre und unzählige Nächte in unserer Küche später, treffe ich Helmut wieder beim Brotfestival Kruste & Krume (2018). Diesmal steht er da, mit einem Bissen meines selbst-kreierten Hefewasser-Brotes im Mund, das er in höchsten Tönen lobt. Meine “Wilde Emma” hat soeben den 2. Platz beim Hobbybäcker-Wettbewerb des größten Brotfestivals Österreichs belegt.
Was damals in jener Backstube der einzigen Holzofenbäckerei Wiens bei Helmut Gragger begann, sollte der Start einer langen, spannenden, abenteuerlichen und sogar das Leben völlig auf den Kopf stellenden Reise sein.
Doch was wäre eine Reise ohne Ziele, Inspiration, Herausforderungen und Weggefährten oder auch Mentoren die einem Wege aufzeigen? Vom ersten Teigling bei Helmut Gragger, über Dietmar Kappl, der bei mir sowas wie eine Zündschnur angezündet hat und den ich fast schon als persönlichen Lehrmeister bezeichne, bis zur Faszination für großporiges Extreme-Baking (Claudio Perrando).
Und nach unzähligen Rezeptideen, zig fotografierten Backwerken und dem Erfolg bei Kruste & Krume, war mir klar – all das muss ich brotokollieren.
#brotokoll by Alex was born
Vom ersten Blog-Wort zum Food Blog Award
Auch wenn dieser Subtitle (sehr) übertrieben klingt (treiben sollen hier im #brotokoll wirklich nur die Teige) – mir kam es tatsächlich so vor.
Denn ungefähr ein halbes Jahr und zwei Hände voller Rezepte später, stand ich zum ersten Mal mit meinem #brotokoll auf den Brettern die in Österreich die Foodblogger-Welt bedeuten – und durfte den Austria Food Blog Award als Newcomer des Jahres 2018 entgegennehmen.
Once you bake bread you can’t stop
Denke anders! – Geht nicht gibt’s nicht! – Lass Dich nicht entmutigen! – Lass Dich inspirieren! – Hab Spaß! – Probiere aus! Jeder Fehlschlag bringt Dich weiter! – Nach einem neuen Rezept ist vor einem neuen Rezept!
Das sind die Krümel die mich bei meiner Leidenschaft für die Faszination Brot vorantreiben – und die ich mit Euch hier im #brotokoll teilen will. Die Reise geht weiter – gemeinsam mit Euch: Happy baking!
Über mich – ganz kombackt
1982. Wien. Thessaloniki. Mexico City. Brot. Clean Eating. Bio. Slowfood. Chilis. Mediterran. Salsa. Bouzouki. Caramel. Bonbon. Nymphensittiche. Rodrigo. Dolores. Laufenten. Scuba diving. Sport